Strafrecht aus Opfersicht


 

Die Autorin (Jg. 1943, Lehrerin i. R.) ist Mutter der im November 1990 vom „Heidemörder“ Thomas Holst ermordeten Lara Holz. Sie ist Mitglied im Verein für Opferschutz und Strafgerechtigkeit e.V., Northeim, Mitglied im Bundesverband „Forum gegen Gewalt“. - Während der Fahndung und der Gerichtsverfahren sah sie sich erstmals mit dem Straf- und Strafprozessrecht konfrontiert. Sie musste feststellen, dass die Rechte der Opfer und ihrer Angehörigen nur sehr begrenzt sind.

 

Nachdem dem Mörder ihrer Tochter mit Hilfe einer Ergotherapeutin die Flucht aus dem Haus 18 des AK Ochsenzoll in Hamburg gelang, ging die Autorin erstmals an die Öffentlichkeit und forderte stärkere Sicherungsmaßnahmen im Maßregelvollzug, eine Stärkung der Opferrechte und die Einsetzung eines Opferanwalts. Der Versuch eines Rechtsanwalts, die Hochzeit des Mörders mit der Therapeutin zu vermarkten und die Nutzung des Serienmörders Holst als Werbeträger durch eine namhafte Zeitschrift, waren weitere Vorfälle, die dazu führten, dass die Autorin sich mit dem Maßregelvollzug und dessen gesetzlichen Grundlagen, mit Fragen bezüglich der Therapierbarkeit von Straftätern, der Prognostizierbarkeit von Rückfallwahrscheinlichkeiten und der Qualität von psychiatrischen Gutachten auseinander setzte. Ihr Kernanliegen ist dabei nach wie vor die Überprüfung der gesetzlichen Regelungen im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft.